Gemeinsam engagiert.


Wir Frauen sind systemrelevant

Von SPe, 14.Juni.2020

Ein Jahr nach dem zweiten Frauenstreik

Wer hält alle Fäden in der Hand. Ja, auch die unsichtbaren? Wer schaut, dass der (Familien−)Betrieb läuft? Wer übernimmt während der Coronazeit so ganz nebenbei den Schulunterricht zu Hause?

Wer füllt die leergefegten Ladengestelle wieder auf und lächelt dir auch an der Kasse freundlich zu? Wer hält die Hand der Patient*innen und pflegt sie? In Zeiten, in denen niemand Besuch haben darf? Wer schiebt Schicht um Schicht in Spitälern, Institutionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Beeinträchtigung? Und dies alles mit so viel Einfühlungsvermögen und Geduld, die niemand bezahlen könnte (oder möchte)?

 

Dini Mueter!
Dini Schwöschter!
Dini Tante!
Dini Tochter!

 

Und die streikte heute vor einem Jahr zünftig. Forderte lautstark mehr LOHN, mehr ZEIT und mehr RESPEKT. Und wieviel hat sich bis heute verändert? Wenig. Zuwenig.

Die Corona-Krise hat nochmals verdeutlicht, wie wichtig Care-Arbeit ist. Wirklich wertgeschätzt und bezahlt wird sie jedoch nicht.

Du sagst, das betrifft aber auch Männer in diesen Berufen? Gemäss dem Bundesamt für Statistik waren 2019 fast 85% des Pflegepersonals in Spitälern weiblich. In der familien- und schulergänzenden Betreuung liegt der Frauenanteil gar bei 92 Prozent.

Bittegärngscheh.

 

Nadja Stadelmann Limacher


Frauenstreik 2019 in Luzern