Gemeinsam engagiert.


Politische Bildung wird an der Kanti Schüpfheim GROSS geschrieben

Von SPe, 16.März.2023

Nadja Stadelmanns Bericht zum Wahlanlass der Kanti Schüpfheim

Wenige Tage nach dem so bewegenden Musical-Besuch der Kanti plus führte mich mein wohlgenährtes Feministinnenherz wieder an die Kanti Schüpfheim. Wieder als Gästin. Diesmal konnte ich jedoch nicht nur konsumieren, diesmal sollte ich auch was liefern. Mit im Gepäck eine feministische Fahne und eine Dankeskarte für das Team des Musicals. Dass auf einer grossen Bühne im tiefen Entlebuch sowohl Gender Pay Gap als auch Klitoris in einer grossen Selbstverständlichkeit zum Thema werden und am Ende alle aufstehen für die Rechte der Frauen, liess mich mit tränenverschmierten Augen zurück. Danke für diesen Mut und die Stärke!

Die „AG Politische Bildung“ der Kanti Schüpfheim organisierte eine überparteiliche Wahlveranstaltung in Vorbereitung auf die Kantonsratswahlen am 2. April 2023. Einige Schüler*innen können bereits von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen. Andere machen sich Gedanken, wen sie wählen würden, wenn sie denn könnten. Wie gut, dass sich die SP im Entlebuch und die Grünen für das Stimmrechtsalter 16 stark machen.
Nach einer Begrüssung durch die Rektorin Inger Muggli und Lehrer Michel Charrière übernahmen die Schüler*innen die Moderation des Vormittages. Auch die Fragen stammten aus Schüler*innen-Hand. Auf dem grossen Podium waren:

  • Wermelinger Sabine, FDP
  • Niederberger Raoul, Grüne
  • Roos Guido, Mitte
  • Dahinden Stefan, SVP
  • Stadelmann Limacher Nadja, SP

Alle Politiker*innen bekamen fünf Minuten Zeit, um die Legislaturziele 2023 – 2027 ihrer Partei vorzustellen. Den einen fiel es leicht sich an die Zeit zu halten, anderen eher nicht.

Die Schüler*innen wollten wissen, wie es dazu kommt, für den Kantonsrat zu kandidieren und auch sich überhaupt politisch zu engagieren, da man sich bekanntlich nicht nur Freu(n)d*innen macht. Auch über den zeitlichen Aufwand und die Herangehensweise an einen Wahlkampf wurde gesprochen (und Himmel, da unterscheiden wir uns ordali).

Weitere Fragen – allesamt aus Schüler*innenfeder – wurden uns gestellt, wie:

  • Wenn der Kanton das Doppelte des Budgets zur Verfügung hätte, worin würden Sie das Geld investieren?
  • Welches Land könnten Sie sich als politisches Vorbild für die Schweiz vorstellen? Warum?
  • Welche konkreten Vorschläge haben Sie, um das hohe Bildungsniveau in der Schweiz zu gewährleisten?
  • Welche Faktoren sind wichtig, um politisch gesehen einen gemeinsamen Nenner zwischen Stadt und Land zu finden?

Ich habe mir überlegt, welche Fragen, ich mir in diesem Alter wohl zurecht gelegt hätte. Bestimmt hätte ich mir nicht halb so viel überlegt. Ich stand ganz an einem anderen Ort und Politik war eher was für alte Männer im Anzug. Mit einem warmen Gefühl im Herzen schritt ich wieder zum Bahnhof. Im Wissen darum, dass hier eine so starke und sich-kritisch-hinterfragende Generation nachkommt. „JUSO“ und „junge Grüne“ – ihr könnt euch freuen!

Dass ich am Abend noch einige Nachrichten auf Instagram erhielt von Schülerinnen, die da waren, berührte mich zutiefst. Eine darf ich hier zeigen – danke Sabrina.

 

Nadja Stadelmann Limacher